Als wir uns vor dem Deine Lakaien Konzert in Ludwigsburg im Oktober letzten Jahres vor der Location mit Ernst Horn unterhielten, hing dort ein Tourplakat von Heather Nova, die einen Tag später im Rahmen ihrer Acoustic Tour auftrat. Ich habe Heather Ende der 90er sehr gerne gehört und mochte ihr damaliges Album Siren. Leider habe ich sie danach aus den Augen verloren, und ein spontaner Besuch ihres Acoustic Konzerts in Ludwigsburg war nicht möglich, weil wir bereits Karten für Deine Lakaien in Wiesbaden hatten. So nahm ich das Tourplakat wenigstens zum Anlass, mich mit Heathers Schaffen seit Siren zu beschäftigen, was wie so oft meine CD-Sammlung wachsen ließ. Als dann die Ankündigung kam, dass Heather zwischen zwei Festivals ein einzelnes Konzert in Düsseldorf spielen wird und es das einzigste Konzert dieses Jahr sei, war klar, dass ich da hin musste. Ich spielte Chris ein paar Lieder des aktuellen Acoustic Cover-Albums Other Shores vor und sie entschied spontan, mitzukommen.
Bis zum Konzert vergingen nochmal ein paar Wochen. Chris bereute ihre Entscheidung zwischenzeitlich, weil sie von Heathers Stimme genervt war, aber schließlich fuhren wir nach Düsseldorf und stellten uns zu einigen bereits wartenden Fans. Die Zeit bis zum Einlass verging relativ schnell. Die ersten Reihen waren bestuhlt, dahinter gab es dann die günstigeren Stehplätze. Verkehrte Welt eigentlich, aber ich hatte glücklicherweise vorher angefragt, mit welchen Tickets man näher an der Bühne ist. Wir setzten uns in die zweite Reihe mittig.
Es gab eine Treppe, über die man auf eine Galerie gelangte. Da noch ausreichend Zeit war, nutzte ich die Gelegenheit und schaute mich da oben um.
Support war die englische Sängerin und Cellistin Midori Jaeger, die im Anschluss auch Heather bei einigen Liedern begleitete.
Um 21 Uhr betrat Heather Nova die Bühne und begann solo mit Ride aus ihrem Album The Jasmine Flower. Die erste Coverversion des Abends war Fireproof, ein Lied der amerikanischen Alternative-Band The National, die ich ebenfalls sehr gerne höre und für deren Europa-Tour im Herbst ich bereits eine Karte habe. Es folgten Like Lovers Do, einer meiner all-time favorites von Heather, und Island, ein biografisches Lied über Missbrauch und innere Stärke.
Für Winterblue setzte sich Heather erstmals ans Klavier. Es ist mein Lieblingslied vom oben erwähnten Album Siren. Mit Waiting For A Girl Like You kamen wir in den Genuss der zweiten Coverversion des Abends.
Zu The Wounds We Bled, einem Lied, in dem Heather ihre Scheidung verarbeitete, kam Midori Jaeger auf die Bühne. Diesen und die nächsten Songs begleitete sie Heather am Cello. Zwischen den Liedern erzählte Heather immer wieder etwas über die Bedeutung eines Liedes oder wie es entstanden ist. Die dritte Coverversion heute war Never Gonna Give You Up von Rick Astley.
Für London Rain verließ Midori Jaeger wieder die Bühne. Heather fragte, ob jemand aus dem Publikum Lust hat, diesen Hit aus den 90ern mit ihr zu singen, und wählte letztendlich eine Frau namens Simone aus.
Mit Sugar, einem der ersten Lieder von Heather Nova, das nie im Studio aufgenommen wurde, endete das reguläre Set. Wir bekamen aber nach wenigen Minuten noch eine Zugabe: Die beiden Singles Heart And Shoulder und Walk This World. Danach war wirklich Schluss.
Während Chris ihren Becher an die Theke zurückbrachte, behielt ich den Merch-Stand im Auge, an dem Midori Jaeger bereits fleißig mit den Fans redete und Autogramme gab. Der Andrang war sehr groß, vielleicht ließ sich Heather deswegen noch nicht blicken. Allzu lange warten wollten wir aber auch nicht, weil wir noch dreieinhalb Stunden Rückfahrt vor uns hatten und morgen wieder arbeiten mussten, und so machten wir uns auf den Heimweg.
Setlist
1. Ride
2. Maybe An Angel
3. Fireproof
4. Like Lovers Do
5. Island
6. Winterblue
7. Waiting For A Girl Like You
8. Moon River Days
9. The Wounds We Bled
10. I Wanna Be Your Light
11. Rewild Me
12. Never Gonna Give You Up
13. Doubled Up
14. Sea Glass
15. London Rain (Nothing Heals Me Like You Do)
16. The Good Ship 'Moon'
17. Sugar
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18. Heart And Shoulder
19. Walk This World