Donnerstag, 18. August 2016

Back to Germany

Gegen 8.00 Uhr haben wir im Super 8 Motel die Augen aufgeschlagen und gingen dann gemütlich frühstücken. Das Continental Breakfast in dieser Motelkette ist einfach, aber ausreichend. Unser Online Check-in für den Rückflug scheiterte an einem fehlenden Drucker für die Boarding Pässe. Aber hier half uns die nette Frau von der Rezeption weiter und machte das für uns an ihrem PC.



Um 10.15 Uhr verließen wir das Super 8 und machten uns auf, die letzten 100 Meilen nach Detroit zum Flughafen zurückzulegen. Kurz nach Sandusky fuhren wir über eine Brücke auf eine Halbinsel, an deren Ende der Marblehead Leuchtturm liegt. Es heißt, dieser Leuchtturm sei einer der schönsten der ganzen Gegend um den Lake Erie. Uns war er auf jeden Fall einen Abstecher wert. Dominic genoss es, auf den Felsen am Ufer herumzuspringen.


Marblehead Lighthouse


Marblehead Lighthouse


Marblehead Lighthouse
Auf unserem weiteren Weg fuhren wir erneut an vielen kleinen Seen mit Seerosenfeldern vorbei.




In Monroe machten wir Mittagspause und probierten im Cracker Barrel den Lunch aus. Wir dachten zuerst, die falsche Tür erwischt zu haben, denn wir befanden uns in einem Shop mit allem Möglichem (Kleidung, Tassen, Schokolade,...). Dies gehörte aber zum Eingangsbereich und dahinter befand sich das Restaurant. Unser letztes Lunch war nochmal sehr lecker (für Claus gab es Truthahn), und mit der Kellnerin hatten wir auch wieder eine äußerst sympathische und gesprächige Person erwischt.

Lunch im Cracker Barrel
Lunch im Cracker Barrel
In Allen Park, einem Vorort von Detroit, suchten wir ein letztes Mal eine Filiale von Dunham's Sports auf. Claus hatte sich nämlich vor drei Wochen in einen Michigan Pullover verliebt, den er jetzt noch kaufen wollte. Währenddessen fotografierte Chris mit einer gehörigen Portion Unbehagen die Outdoor-Abteilung des Sportladens.



Anschließend tankten wir unseren Jeep Renegade ein letztes Mal voll, bevor wir ihn an der Alamo Station am Detroiter Flughafen wieder abgaben. Die Rückgabe ging völlig problemlos und dauerte keine zwei Minuten. Mit dem Shuttle-Bus wurden wir zum Terminal gebracht, wo wir unser Gepäck eincheckten und den Security Check absolvierten. Die Schlangen waren hier viel kürzer als beim Hinflug in Frankfurt. Entsprechend länger hatten wir dann Zeit, in der Abflughalle auf das Boarding zu warten, das pünktlich um 18.40 Uhr begann.


Um 19.35 Uhr verließen wir Detroit über den Luftweg in Richtung Frankfurt. Der 8-stündige Flug war zwar fast eine Stunde kürzer als der Hinflug, aber dennoch nervig und zäh. Wir hatten Glück, dass das Flugzeug nicht ausgebucht war und wir uns deshalb etwas ausbreiten konnten. Dominic durfte z.B. auf zwei freien Plätzen hinter uns lang liegen.

Am Freitag morgen um 9.35 Uhr (deutsche Zeit) betraten wir wieder deutschen Boden, holten unser Gepäck und unser Auto und fuhren zurück nach Hause.


Claus
+ Das Marblehead Lighthouse, der Truthahn und dass ich meinen Pullover noch bekommen hab.
- Der lange Flug hat voll genervt.

Chris
+ Das felsige Ufer am Marblehead Leuchtturm war ein toller Abschluss des Urlaubs.
- Eine Nacht im Flugzeug oder Schlafen auf 80 cm².

Dominic
+ Die große Waffenabteilung bei Dunham's war interessant.
- Die lange Wartezeit am Flughafen.

Mittwoch, 17. August 2016

Das letzte Abendmahl

Gegen 9.00 Uhr verließen wir unsere Unterkunft, das Blue Jay's Nest in Berlin, und fuhren mehrere Meilen durch das Amish Country in Richtung Norden nach Akron. Auf dem Weg dahin sahen wir sehr viele Amish Kutschen. Offenbar waren wir nun in einer Gegend, in der sich das richtige Leben der Amish abspielte. Kinder winkten uns aus den Kutschen zu, als wir hinter ihnen fuhren.




Im Amish Country ist es völlig normal, dass sich Kutschen und Autos die Straßen teilen. Die Kutschen fahren dabei, wenn möglich, ganz am rechten Rand, fast wie auf einem Fahrradweg. Mit der Zeit wurden die Kutschen immer weniger. Wir verließen das Amish Country.

Die Großstadt Akron erschien uns gar nicht als solche, was wahrscheinlich daran liegt, dass sich ihre knapp 700,000 Einwohner auf ein größeres Ballungsgebiet verteilen. Wir hätten den Ort nicht speziell erwähnt, wäre hier nicht der Sitz der US-Reifenindustrie mit Konzernen wie Bridgestone und Goodyear. So war es jedoch schön, zumindest mal durchgefahren zu sein.


Unser eigentliches Ziel aber waren die Aurora Farm Outlets, die zwischen Akron und Cleveland liegen. Gegen 12.00 Uhr kamen wir hier an und versuchten nach einer kleinen Stärkung im Food Court unser Glück in einer Handvoll Läden. Die Outlets unterschieden sich zu den bisherigen dadurch, dass sie wie ein kleines Dorf angelegt waren. Es waren deutlich weniger Läden angesiedelt, dafür war die Atmosphäre gemütlicher. Und endlich fand auch Claus seine gewünschten Schuhe.




Ein paar Meilen weiter liegt Cleveland direkt am Lake Erie. Als wir hier kurz nach 15.00 Uhr ankamen und ein Parkhaus gefunden hatten, machten wir uns wie immer daran, das Stadtzentrum zu Fuß zu erkunden. Unser Weg führte uns an der Galeria at Erieview vorbei, einer Mall unter einem gläsernen Gewölbe mit Läden und Restaurants in unüberschaubarer Zahl. Vor der wenige Meter entfernten City Hall liegt ein riesiger Stempel im Vorgarten, der sogenannte Free Stamp.






Wir kamen am Polizeirevier vorbei und erreichten schließlich den Public Square, ein Platz mit einem Springbrunnen, in dem viele Kinder tobten. Um die Wasserfontänen und den Rasen verteilt saßen viele bunte Plastikschnecken, -frösche und -vögel. Nebenan war eine Bühne aufgebaut, auf der eine Band alte Rocksongs nachspielte. Die Old Stone Church von 1840 auf der anderen Straßenseite war geschlossen, aber auch von außen mit ihrer Glocke auf dem Bürgersteig schön anzusehen.


Glocke vor der Old Stone Church
Public Square
Public Square
Old Stone Church
Cleveland machte einen großen und weitläufigen Eindruck, wirkte aber sonst nicht spektakulär, so dass wir zu unserem Auto zurück kehrten und uns in den Vorort Brooklyn begaben, wo wir zum Abendessen ins Texas Roadhouse gingen. Auf jedem Tisch stand ein Eimer mit Erdnüssen zum Selberknacken. Selbst gebackenes Brot, das ähnlich wie Hefezopf aussah und schmeckte, wurde ungefragt immer wieder aufgefüllt (als wir das merkten, haben wir ganz schnell aufgehört, davon weiter zu essen). Unser letztes Dinner in diesem Urlaub (Steak, Rippchen und Burger) war noch mal typisch amerikanisch.



Da für diesen Tag keine Unterkunft gebucht war, waren wir flexibel und schauten, wie weit wir es in Richtung Detroit schafften. Wir sahen einen wunderschönen, feuerroten Sonnenuntergang und stoppten noch zwei Mal, bei Target und Walmart, um letzte Einkäufe zu erledigen, bevor wir um 21.00 Uhr in einem Super 8 Motel in Sandusky eincheckten. Wichtigstes Ziel: Unser gesamtes Hab und Gut sicher und flugtauglich in unsere Reisetaschen und das Handgepäck zu verpacken, denn morgen Abend geht es mit dem Flieger nach Hause.



Unterkunft
Super 8 Sandusky North, Sandusky

Claus
+ Ich hab doch noch meine DC Shoes gefunden. Jubel! Essen im Texas Roadhouse.
- Die Aufbruchstimmung vor dem Urlaubsende.

Chris
+ Niedliche Andenken gefunden. Der Public Square in Cleveland mit seinen verspielten Kunststofftieren.
- Der Gestank nach Teer, zum Glück nur ca. 20 Minuten lang.

Dominic
+ Mir hat gefallen, dass in Berlin alles so altmodisch war, mit den Kutschen und so.
- Vor dem Motel hat es aufgrund Straßenarbeiten voll nach Teer gerochen.

Dienstag, 16. August 2016

Berlin: Im Amish Country

Die Augen in einem so tollen Holzhaus aufzuschlagen, macht gleich gute Laune. Und als Chris im Küchenschrank Kaffee entdeckte, konnte der Tag gar nicht mehr schlecht werden. Wir drei hatten noch keinen Frühstückshunger, so dass wir uns auf machten, den kleinen Ort Berlin zu erkunden.

Unser Cottage von außen
Chris vor unserem Cottage
Ortseingang Berlin
Entlang der Hauptstraße befinden sich Tür an Tür kleine Geschäfte, meist mit Antiquitäten, selbst gefertigten Handarbeiten und Deko-Artikeln sowie Bäckereien und kleine Lebensmittelläden. Einziger Wermutstropfen: Wir waren ausgerechnet zu dem Zeitpunkt hier, als die Hauptstraße einen neuen Belag bekam und die Gehwege verschönert wurden.



Chris mit unserem neuen Rasenmäher
Der Stoffladen war natürlich ein Muss für Chris. Mit der Verkäuferin haben wir uns lange und interessant unterhalten. Wir haben zum Beispiel erfahren, dass in Berlin bis vor 20 Jahren noch Autos und landwirtschaftliche Geräte verkauft wurden, und erst danach die Amish ihre Kultur dem Tourismus geöffnet haben. Die Amish sind sehr auf Tradition bedacht, fahren noch mit Kutschen, kleiden sich nach Richtlinien der Bibel und bleiben ganz gerne unter sich. Da Amish-Frauen nicht arbeiten gehen, machen sie zuhause unheimlich viel Handarbeit. In diesem Stoffladen namens 'Helping Hands' können sie ihre liebevoll gefertigten Quiltdecken und -kissen anbieten und sich so doch ein bisschen Geld verdienen.

Helping Hands (Stoffladen)
Der Gründer des Ortes kam aus Berlin (Deutschland), weswegen er ihm denselben Namen gab. Die Amish reden eine Mischung aus holländisch, deutsch und englisch, was wohl nur sie selbst verstehen. Die Bibel wird in der Kirche auf Deutsch gelesen.

Im German Village Store ist sowohl ein kleiner Baumarkt als auch ein Lebensmittelladen und eine Bank untergebracht. Da die Amish dafür bekannt sind, sehr viel selber zu kochen und zu backen, sehen die Regale entsprechend so aus:



Die Werbung der Bank erinnert sehr an den schwäbischen Dialekt:


So langsam wurden wir hungrig. Da es mittlerweile 12.00 Uhr war, begaben wir uns ins Berlin Farmstead, einem amishen Restaurant. Wir konnten aus der Karte wählen oder uns für das Buffet entscheiden. Am Buffet gab es Kartoffelbrei, Kassler, Bohnen und sogar Nudeln. Da wir neugierig waren, wie die vertrauten Gerichte hier schmecken, entschieden wir uns für das Buffet. Es war tatsächlich ganz ähnlich und wohlschmeckend.




Nach dem Essen fuhren wir in den Nachbarort Millersburg. Zusammen mit Berlin soll dieser Ort laut Reiseführer die Hochburg des Amish Country sein. Allerdings waren in Millersburg die meisten Geschäfte geschlossen und die Schaufenster leer. Als es auch noch anfing zu regnen, entschieden wir uns, das schöne Cottage zu genießen und uns etwas auszuruhen.




Erst kurz nach 18.00 Uhr brachen wir nochmal auf, um uns die restlichen Geschäfte in Berlin anzuschauen. Wir hatten nicht vermutet, dass die meisten Läden hier nur von 9 - 17 Uhr geöffnet haben. Aber am urigen viktorianischen Haus, das uns am Morgen schon aufgefallen war, prankte noch ein großes 'Open' Schild. Als wir durch die Tür kamen, betraten wir eine ganz andere Welt: Wir fühlten uns wie in einer riesigen Puppenstube mit zig kleinen Vitrinen, die über und über befüllt waren mit hübschem Porzellan, Schmuck, eleganter Kleidung, Deko-Artikeln, und vielem mehr. Die Verkäuferin erzählte uns, dass das Haus Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und einem Arzt gehörte.


Eingangsbereich mit Brautkleid und Weihnachtsbaum
Eines der insgesamt 5 Zimmer auf zwei Etagen

Nach diesem netten Erlebnis sind wir in unser Häuschen gefahren, haben auf der Terrasse sitzend die Vögel zwitschern und die Grillen zirpen gehört, und haben anschließend noch ein paar Runden Billard gespielt. Nachdem Dominic im Bett war, haben Chris und Claus noch die Whirlpool-Badewanne getestet.

Unterkunft
Coblentz Country Cabins, Berlin

Claus
+ Das Wohnen im Cottage. Die urigen Läden in Berlin.
- Millersburg.

Chris
+ Der Ort Berlin. Das viktorianische Haus. Die tolle Unterkunft (die schönste des gesamten Urlaubs).
- Der Regen und die Baustelle waren schade.

Dominic
+ Ich konnte mit meinen neuen Nike Schuhen rum laufen und sie ausprobieren.
- Genau dann, wo wir in der Stadt waren, war hier eine Baustelle, wo der Asphalt neu gemacht wurde.